Literatur

Prävention der rezidivierenden enterischen Peritonitis bei Peritonealdialyse mit Escherichia coli Nissle 1917 – eine Fallserie

Argentino, Gennaro; Borrelli, Silvio (2021): Prevention of recurrence of enteric peritonitis in peritoneal dialysis with Escherichia coli Nissle 1917. A case-series study. In Clin. Nephrol. 96 (1), pp. 17–21.
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Hintergrund

Enterische Peritonitis (EP) ist eine schwerwiegende Komplikation bei Peritonealdialyse (PD), die durch die Migration gastrointestinaler (GI) Bakterien entsteht. Trotz Antibiotikatherapie kommt es häufig zu Rezidiven, die einen Katheterwechsel oder den Wechsel zur Hämodialyse erforderlich machen. Eine wirksame Prophylaxe existiert bislang nicht.

Methodik

In dieser Fallserie wurden 14 PD-Patienten mit rezidivierender EP prophylaktisch mit dem Probiotikum Escherichia coli Nissle 1917 (EcN) behandelt. Neben der Standardtherapie erhielten sie EcN 100 mg zweimal täglich sowie Rifaximin 200 mg zweimal täglich für 10 Tage pro Monat. Die Nachbeobachtungszeit betrug 18 Monate.

Ergebnisse

  • Keine EP-Rezidive während des Follow-ups
  • Keine unerwünschten Nebenwirkungen
  • Häufigste Erreger: Escherichia coli, Klebsiella pneumoniae, Enterococcus faecalis
  • Verbesserung gastrointestinaler Symptome (z. B. Obstipation)

 

Schlussfolgerung

Die prophylaktische Gabe von E. coli Nissle 1917 war mit einer erfolgreichen Prävention von EP-Rezidiven assoziiert. Dies ist die erste Studie, die eine probiotische Strategie zur Prävention enterischer Peritonitis untersucht. Weitere randomisierte Studien sind erforderlich, um die Ergebnisse zu bestätigen.